Aloys Henhöfer

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Version vom 3. September 2006, 20:02 Uhr von Wicht (Diskussion | Beiträge) (-"und erzogen" (entweder fehlt die vorlage "gerücht" oder die vorlage "Bilder fehlen" für den scann der päpstlichen bestätigung))

Aloys Henhöfer (* 11. Juli 1789 in Völkersbach, † 5. Dezember 1862 in Spöck) war ein erst römisch-katholischer, später evangelischer Theologe.

Aloys Henhöfer, katholisch getauft, besuchte das Gymnasium in Rastatt und studierte Theologie in Freiburg im Breisgau. 1815 wurde er zum Priester geweiht und kam als Kaplan und Hauslehrer der Kinder des Freiherrn Julius von Gemmingen nach Steinegg (heute Teilort der Gemeinde Neuhausen im Enzkreis). 1818 wurde er Pfarrer im benachbarten, ebenfalls zur Gemmingischen Herrschaft gehörenden Mühlhausen an der Würm (heute Gemeinde Tiefenbronn).

Der charismatische Henhöfer wurde zum Keim einer Erweckungsbewegung. Nach Kontakten zur pietistischen Gemeinde in Korntal entwickelte er zunehmende Zweifel an der Lehre der katholischen Kirche. Bei dieser wiederum stießen die von ihm verbreiteten Ansichten zunehmend auf Kritik, was 1822 zu seiner Exkommunikation führte. Schließlich trat er 1823 gemeinsam mit der Familie von Julius von Gemmingen und einem Teil der Mühlhausener Bevölkerung zur evangelischen Kirche über.

Henhöfer wurde evangelischer Pfarrer und musste eine Predigt vor Großherzog Ludwig I. von Baden halten. Dessen Kommentar lautete: „Gelehrt redet er nicht. Das kann man nicht sagen. Aber es geht einem durchs Herz.“

Aloys Henhöfers Wunsch, die neu entstandene evangelische Gemeinde in Mühlhausen weiter als Pfarrer betreuen zu dürfen, wurde ihm verwehrt. Als evangelischer Pfarrer wirkte er zunächst in Graben, dann in Spöck. Dort zog sein Ruf als Prediger Menschen aus weitem Umkreis an, doch verstand er auch, die Erweckungsbewegung unter dem Schirm der Kirchenorganisation zu halten. Unter seiner Mitwirkung entstanden mehrere Waisen-, Rettungs- und Diakonissenhäuser in Baden sowie der Verein für innere Mission. Im Jahr 1856 wurde Henhöfer von der Universität Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt.

Aloys Henhöfers Grab befindet sich bis heute auf dem evangelischen Friedhof in Spöck. Nach ihm ist die Aloys-Henhöfer-Schule in Kleinsteinbach benannt.

Weblinks

weitere Quellen

  • Esther Schmalacker: Persönlichkeiten - Aloys Henhöfer, in: Pforzheim und der Enzkreis. Stuttgart/Aalen: Theiss, 1976, ISBN 3-8062-0144-7, S. 168