Aloys Henhöfer

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Version vom 2. September 2006, 22:30 Uhr von 84.163.21.18 (Diskussion) (neuer Artikel, Quellen: Wikipedia; "Heimat und Arbeit: Pforzheim und der Enzkreis", Stuttgart/Aalen 1976)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Aloys Henhöfer (* 11. Juli 1789 in Völkersbach, † 5. Dezember 1862 in Spöck) war ein erst römisch-katholischer, später evangelischer Theologe.

Aloys Henhöfer, katholisch getauft, besuchte das Gymnasium in Rastatt und studierte Theologie in Freiburg im Breisgau. 1815 wurde er zum Priester geweiht, danach kam er als Erzieher der Kinder des Freiherrn Julius von Gemmingen nach Steinegg (heute Teilort der Gemeinde Neuhausen im Enzkreis). Später wurde er Pfarrer im benachbarten, ebenfalls zur Gemmingenschen Herrschaft gehörenden Mühlhausen an der Würm (heute Gemeinde Tiefenbronn).

Der charismatische Henhöfer wurde zum Keim einer Erweckungsbewegung. Nach zunehmenden Zweifeln an der Lehre der katholischen Kirche und Kontakten zur pietistischen Gemeinde in Korntal trat er 1823 gemeinsam mit der Familie von Julius von Gemmingen und einem Teil der Mühlhausener Bevölkerung zur evangelischen Kirche über.

Henhöfer wurde evangelischer Pfarrer und musste hierfür eine Probepredigt vor Großherzog Ludwig I. von Baden halten. Dessen Kommentar lautete: „Gelehrt redet er nicht. Das kann man nicht sagen. Aber es geht einem durchs Herz.“

Als evangelischer Pfarrer wirkte Aloys Henhöfer zunächst in Graben, dann in Spöck. Dort zog sein Ruf als Prediger Menschen aus weitem Umkreis an, doch verstand er auch, die Erweckungsbewegung unter dem Schirm der Kirchenorganisation zu halten. Unter seiner Mitwirkung entstanden mehrere Waisen-, Rettungs- und Diakonissenhäuser in Baden sowie der Verein für innere Mission. Im Jahr 1856 wurde Henhöfer von der Universität Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt.

Aloys Henhöfers Grab befindet sich bis heute auf dem evangelischen Friedhof in Spöck.

Weblink