Aloys Henhöfer: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1815]] wurde er zum Priester geweiht und kam als Kaplan und Hauslehrer der Kinder des Freiherrn [[Pfenz:Julius_von_Gemmingen|Julius von Gemmingen]] nach Steinegg (heute Teilort der Gemeinde [[Neuhausen]] im [[Enzkreis]]). [[1818]] wurde er Pfarrer im benachbarten, ebenfalls zur [[Pfenz:Biet|Gemmingischen Herrschaft]] gehörenden Mühlhausen an der Würm (heute Gemeinde [[Tiefenbronn]]).
   
Der charismatische Henhöfer fand als Prediger großen Zulauf und wurde zum Keim einer Erweckungsbewegung. Nach Kontakten zur pietistischen Gemeinde in Korntal entwickelte er zunehmende Zweifel an der Lehre der katholischen Kirche.
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Der charismatische Henhöfer fand als Prediger großen Zulauf und wurde zum Begründer einer Erweckungsbewegung. Nach Kontakten zur pietistischen Gemeinde in Korntal entwickelte er zunehmende Zweifel an der Lehre der katholischen Kirche.
 
Bei dieser wiederum stießen die von ihm verbreiteten Ansichten zunehmend auf Kritik, was [[1822]] zu seiner Exkommunikation führte. Schließlich trat er [[1823]] gemeinsam mit Julius von Gemmingen, dem größten Teil von dessen Familie und mehreren hundert Dorfbewohern, vor allem aus Mühlhausen und Tiefenbronn, zur evangelischen Kirche über, was damals in ganz Deutschland großes Aufsehen erregte.
 
Bei dieser wiederum stießen die von ihm verbreiteten Ansichten zunehmend auf Kritik, was [[1822]] zu seiner Exkommunikation führte. Schließlich trat er [[1823]] gemeinsam mit Julius von Gemmingen, dem größten Teil von dessen Familie und mehreren hundert Dorfbewohern, vor allem aus Mühlhausen und Tiefenbronn, zur evangelischen Kirche über, was damals in ganz Deutschland großes Aufsehen erregte.
   
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* [http://www.bautz.de/bbkl/h/henhoefer_a.shtml Aloys Henhöfer im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon]
 
* [http://www.bautz.de/bbkl/h/henhoefer_a.shtml Aloys Henhöfer im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon]
   

Version vom 4. September 2006, 18:29 Uhr

Aloys Henhöfer (* 11. Juli 1789 in Völkersbach, † 5. Dezember 1862 in Spöck) war ein erst römisch-katholischer, später evangelischer Theologe.

Aloys Henhöfer, Sohn einer katholischen Familie und von seiner Mutter in strengem Glauben erzogen, besuchte das Gymnasium in Rastatt und studierte Theologie in Freiburg im Breisgau. 1815 wurde er zum Priester geweiht und kam als Kaplan und Hauslehrer der Kinder des Freiherrn Julius von Gemmingen nach Steinegg (heute Teilort der Gemeinde Neuhausen im Enzkreis). 1818 wurde er Pfarrer im benachbarten, ebenfalls zur Gemmingischen Herrschaft gehörenden Mühlhausen an der Würm (heute Gemeinde Tiefenbronn).

Der charismatische Henhöfer fand als Prediger großen Zulauf und wurde zum Begründer einer Erweckungsbewegung. Nach Kontakten zur pietistischen Gemeinde in Korntal entwickelte er zunehmende Zweifel an der Lehre der katholischen Kirche. Bei dieser wiederum stießen die von ihm verbreiteten Ansichten zunehmend auf Kritik, was 1822 zu seiner Exkommunikation führte. Schließlich trat er 1823 gemeinsam mit Julius von Gemmingen, dem größten Teil von dessen Familie und mehreren hundert Dorfbewohern, vor allem aus Mühlhausen und Tiefenbronn, zur evangelischen Kirche über, was damals in ganz Deutschland großes Aufsehen erregte.

Henhöfer wurde evangelischer Pfarrer und musste eine Predigt vor Großherzog Ludwig I. von Baden halten. Dessen Kommentar lautete: „Gelehrt redet er nicht. Das kann man nicht sagen. Aber es geht einem durchs Herz.“

Aloys Henhöfers Wunsch, die neu entstandene evangelische Gemeinde in Mühlhausen weiter als Pfarrer betreuen zu dürfen, wurde ihm allerdings verwehrt. Als evangelischer Pfarrer wirkte er zunächst in Graben, dann in Spöck. Auch dort zog sein Ruf als Prediger Menschen aus weitem Umkreis an, doch verstand er auch, die Erweckungsbewegung unter dem Schirm der Kirchenorganisation zu halten. Unter seiner Mitwirkung entstanden mehrere Waisen-, Rettungs- und Diakonissenhäuser in Baden sowie der Verein für innere Mission. Im Jahr 1856 wurde Henhöfer von der Universität Heidelberg zum Ehrendoktor ernannt.

Aloys Henhöfers Grab befindet sich bis heute auf dem evangelischen Friedhof in Spöck. Nach ihm ist die Aloys-Henhöfer-Schule in Kleinsteinbach benannt.

Weblinks

weitere Quellen

  • Esther Schmalacker: Persönlichkeiten - Aloys Henhöfer, in: Pforzheim und der Enzkreis. Stuttgart/Aalen: Theiss, 1976, ISBN 3-8062-0144-7, S. 168
  • Trost, Oskar: Schlösser und Burgen im Stadt- und Landkreis Pforzheim, in: Adressbuch Pforzheim und Umgebung, Stadt- und Landkreis, Ausgabe 1966, S. 12-16.