Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt

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Hohenwettersbacher Stammsitz der Schilling von Canstatt

Freiherr Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt (* 3. September 1694 in Tübingen; † 21. Januar 1743 in Karlsruhe) stammt aus der Familie Schilling von Canstatt und war Markgräflich Baden-Durlachischer Geheim- und Staatsrat, Obermarschall und Obervogt der Städte und Ämter Karlsruhe, Mühlburg, Graben und Staffort, Ritter des württembergischen großen Jagdordens und Ritter des Badischen Hausordens der Treue sowie Mitglied des Reichs-Ritterschaftlichen Kantons Neckar-Schwarzwald.

Leben

Mit 8 Jahren schon wird Wilhelm Friedrich vom Markgrafen Friedrich Magnus von Baden-Durlach zum Fähnrich im „Grenadierregiment zu Fuß“ seines Vaters Ludwig Friedrich Schilling von Canstatt ernannt.

1721 wurde er „Wirklicher Geheimer Hofrat“ mit Sitz und Stimme in Karlsruhe und 670 Gulden Gage. 1724 zum „Obervogt“ ernannt wurde er am 14. September 1725 zum Obermarschall befördert „mit freier Tafel bei Hof“. In dieser Funktion hatte er auch die Aufsicht über das Theater Karlsruher Hofschauspiel.

Er heiratete am 16. September 1725 Karoline Luise von Wangen, eine „natürliche Tochter“ des Markgrafen Karl Wilhelm und Eberhardine Luise von und zu Massenbach.

Durch ein Weiber- und Kunkel-Lehen, was bedeutet, dass die Erbfolge der Mutterlinie folgt, wurde Wilhelm Friedrich Herr von Gut Hohenwettersbach und Gut Wangen bei Freiburg, welches der Markgraf schon als Erbprinz gekauft hatte und nun seiner Tochter mitgab. Den Ehekontrakt, den er ausgefertigt und sanktioniert hatte, stieß sein Nachfolger Markgraf Karl Friedrich wieder um, damit die Güter Wettersbach und Wangen der von Schillingschen Familie ungeteilt erhalten blieben.

Am 26. Januar 1726 wurde er von Markgraf Karl Wilhelm zum Oberhofmarschall befördert.

Bei seinem Besuch in Karlsruhe 1730 charakterisierte ihn der preußische Reiseschriftsteller von Pöllnitz[1] als einen Mann, der auch an einem großen Hof eine ausgezeichnete Figur machen würde.

Nachdem Freiherr Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt am 21. Januar 1743 starb, wurde er in der Konkordienkirche neben Markgraf Karl Wilhelm beigesetzt und als diese der Stadterweiterung 1807 weichen musste, wurde er am 12. Juni 1807 in die Familiengruft nach Hohenwettersbach überführt.

Werke

Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt führte von 1729 bis 1742 ein Tagebuch, die dreizehn Bände sind im Generallandesarchiv archiviert. In seinem Tagebuch hat er praktisch jeden Tag einen Eintrag übers Wetter gemacht.[2]

Literatur

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Karl Ludwig von Pöllnitz“
  2. zumindest gilt das bis 1737, die Jahrgänge 1738 bis 1742 sind noch nicht ausgewertet.