St. Andreaskirche Oberacker

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St. Andreaskirche April 2006

Die Evangelische St. Andreaskirche gehört zu der Evangelischen Pfarrgemeinde Oberacker und ist eine Kirche in Kraichtal.

Geschichte

Eine erste Kirche in Oberacker wird 1332 in einer Urkunde zwischen dem Johanniterorden[1] (Kommende Heitersheim) und den Herren von Menzingen erwähnt. Der Orden hatte bis 1809 das Patronatsrecht, welches auch die Baupflicht beinhaltet.

Der Kirchturm wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Der Raum in seiner Basis wurde als Kirche genutzt. Ob vor der Westseite des Turmes bereits ein Langhaus (Kirchenschiff) gestanden hat, konnte bisher nicht sicher nachgewiesen werden.

Mit der Reformation kam 1538 Oberacker, im Besitz des Klosters Herrenalb (Johanniterorden), zum Herzogtum Württemberg.

Das heutige Langhaus wurde zwischen 1770/71 an der Westseite des Turmes neugebaut. Durch die Hanglage der Kirche bedingt lag der Fußboden des Langhauses höher als der Fußboden im Turm (Chor). Dort wurde der Boden aufgefüllt, der Chor abgetrennt und als Sakristei genutzt. Dadurch wurde der jetzt noch sichtbare Torbogen deutlich niedriger. Der gesamte Bau wurde von dem Maurermeister Jakob Kessel aus Gochsheim ausgeführt.

Die Einweihung der neuen Kirche fand am 27. Oktober 1771 statt.

Die letzte Renovierung der Kirche fand 1983 mit Beteiligung des Landesdenkmalamtes statt. Dabei wurde bei den Vorbereitungen des Einbaues einer Fußbodenheizung Fundamentreste entdeckt. Es konnte aber kein ausreichender Nachweis auf eine sehr alte Kirche bestätigt werden. Die Inneneinrichtung, Aufstellung und Lage der Sitzbänke, wurde dabei weitgehend in ihren früheren Zustand versetzt.

Fresken in der Sakristei

„Lamm Gottes“

Die Fresken wurden zwischen Mitte des 15. Jahrhundert und Anfang des 16. Jahrhundert ausgeführt. Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte übertüncht und erst 1909 wiederentdeckt.

Im Zentrum des Gewölbes ist das „Lamm Gottes“ dargestellt. Auf der Ostseite ist eine Darstellung der „Dreieinigkeit“ mit „Gott-Vater“, „Gott-Sohn“ und „Gott-Heiliger Geist“. Das besondere ist, das „Gott-Vater“ als Person gezeichnet wurde. Die Westseite zeigt die Krönung Marias, im Süden sind die Apostel Lukas und Johannes und im Norden Matthäus und Markus dargestellt.

Die letzte Restaurieung wurde 1987 durch das Landesdenkmalamt in monatelanger Arbeit durchgeführt.


Ausmalung des Langhauses

Bemalte Brüstung der Empore

Die Bemalung der Emporenbrüstung und der Kanzel erfolgte Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Motive sind aus dem Alten und Neuem Testament. Es wird angenommen, dass Johannes Stiegler aus Prag die Bemalungen durchführte. Vergleichbare Arbeiten [2] sind ihm zugeordnet.

Bei einer 1883 durchgeführten Renovierung wurden die Tafeln übermalt. Erst 1964 wurde die Bemalung, bei einer Renovierung, vom Landesdenkmalamt wieder freigelegt und konnte bis auf wenige Ausnahmen in den Originalzustand versetzt werden.

Die Deckengemälde haben alle, trotz einiger Renovierungen, ihren Orginalzustand behalten. Sie stammen vom Bruchsaler Maler J. Jacob Brandtmeyer.



Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Quelle

  • Zusammenfassung einer Führung von Pfarrer Albert am 30. September 2012.

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Johanniterorden“
  2. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kirche in Weiler an der Zaber“