Max-Reger-Institut

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Das Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung (MRI) ist ein musikwissenschaftliches Forschungsinstitut mit umfangreichem Archiv.

Allgemein

Max Reger (1873–1916), zu Lebzeiten neben dem Komponisten Richard Strauss (1864–1949) bedeutendster Repräsentant des deutschen Musiklebens und von den Komponisten der Nachfolge-Generation als Wegbereiter hoch geschätzt, geriet durch die radikalen Umbrüche der Neuen Musik in unverdiente Vergessenheit. 1947 errichtete daher seine Witwe Elsa Reger eine Stiftung und gründete als Ausführungsorgan das Max-Reger-Institut. Zunächst weder mit Geldmitteln noch sonstigem Nachlass ausgestattet, konnte dank der ideellen Gesinnung aller Beteiligten mit der Ermittlung der in zwei Weltkriegen verstreuten Autographen und dem Aufbau eines Archivs begonnen und die Forschungstätigkeit in bescheidenem Rahmen, doch kontinuierlich wachsend aufgenommen werden. Seit 1996 wird das Max-Reger-Institut durch das Land Baden-Württemberg und die Stadt Karlsruhe institutionell gefördert und ist seit 1998 in der Alten Karlsburg Durlach ansässig. Mit der Hochschule für Musik Karlsruhe verbindet das Max-Reger-Institut seit langem eine enge Kooperation.

Das Archiv umfasst Musikautographen (Entwürfe, Reinschriften, Korrekturabzüge) aus allen Schaffensphasen und Werkgattungen (aufbewahrt in der Badischen Landesbibliothek); eine Vielzahl handschriftlicher Briefe und Postkarten Regers an Freunde, Verleger, Interpreten und bedeutende Zeitgenossen; die umfangreiche Korrespondenz der Witwe nach Regers Tod; Dokumente, Fotografien, Bilder, Karikaturen, Konzertprogramme und Erinnerungsgegenstände. Seit 2003 gehört auch das BrüderBuschArchiv mit einer Vielfalt von Dokumenten zu Leben und Wirken u.a. der bedeutenden Interpreten Fritz und Adolf Busch zu den Beständen. Die Bibliothek mit Notendrucken Regers in Erst- und späteren Ausgaben, mit der internationalen Literatur zu Reger und seinem Umfeld und einem umfangreichen Klangarchiv wird ergänzt durch Kopien jener Manuskripte und Dokumente, die nicht im Besitz der Stiftung sind.

Als Zentrum der Regerforschung bearbeitet und erschließt das Max-Reger-Institut das Archiv- und Forschungsmaterial und gibt die Resultate in einer eigenen Schriftenreihe heraus, in die auch vom Max-Reger-Institut wissenschaftlich begleitete Dissertationen Aufnahme finden. Ein zentrales Projekt der vergangenen Jahren ist das Anfang 2011 im Druck erschienene umfassende Reger-Werk-Verzeichnisses. Seit 2008 wird am Max-Reger-Institut eine neue Reger-Werkausgabe erstellt; das erste Modul mit den Orgelwerken wurde 2015 abgeschlossen. Seit 2005 führt das Max-Reger-Institut überdies zusammen mit der Stadt Karlsruhe und mit Unterstützung der Hochschule für Musik Karlsruhe den Europäischen Kammermusikwettbewerb Karlsruhe durch.

Von Anfang an war die Arbeit des Max-Reger-Instituts von dem Gedanken geprägt, das gesammelte Material Forschern, Musikern und Musikliebhabern zugänglich und verfügbar zu machen. Durch diese unterstützende Funktion sowie durch die regelmäßige Organisation und Durchführung von Ausstellungen, Kongressen, Gesprächskonzerten und Konzertreihen in internationaler Zusammenarbeit mit Musikhochschulen und wechselnden Veranstaltern ist das Max-Reger-Institut heute weit mehr als eine Forschungs- und Editionsstätte, es ist ein kommunikatives Zentrum, das für die Verbreitung und das Verständnis Max Regers, seines historischen Umfelds und der Wurzeln der Musik der Gegenwart wirbt.

Adresse

Max-Reger-Institut/Elsa-Reger-Stiftung
Alte Karlsburg Durlach
Pfinztalstraße 7
(Eingang Karlsburgstraße gegenüber der Karlsburg)
76227 Karlsruhe
Telefon: (0721) 854501
Telefax: (0721) 854502
E-Mail: info(at)max-reger-institut.de
Zeichen 224.svg  nächste Haltestelle: Schlossplatz   
(H)  nächstes Parkhaus oder Tiefgarage: Tiefgarage Weiherhof    

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