Geothermie

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Der Oberrheingraben erscheint wegen seiner niedrigen Geothermischen Tiefenstufe (= Tiefe, in der sich die Erdkruste um ein Grad Celsius erwärmt) besonders geeignet, Projekte zur Nutzung der Erdwärme in Gang zu setzen.

Rheinland-Pfalz

In Speyer war ein Geothermie-Kraftwerk zur Erzeugung von Wärme und Strom unter Beteiligung der Stadtwerke Speyer in Planung. In der ersten Bohrung wurde jedoch Öl gefunden. Nach einer 3D Seismik hat jetzt die Erschließung des Erdölvorkommens unter Speyer begonnen.

In Landau wurde Ende 2007 neues Geothermiewerk in Betrieb begonnen. Die installierte Leistung beträgt zwischen 2,5 und 3,0 MW.

Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2006 4 Mio. Euro zur Risikoreduzierung von Geothermiebohrungen zur Verfügung gestellt, wobei ein Projekt mit maximal 1 Mio. Euro bei der Risikoabsicherung unterstützt werden kann.

Bereits seit 2004 gibt es die kleine Siedlung Büchig 21, in welcher Erdwärme konsequent zu Heizzwecken und zur Warmwasserbereitung genutzt wird.

Geothermie-Zentrum Karlsruhe

Im September 2006 haben in Karlsruhe verschiedene Firmen und Institutionen vereinbart, ein „Geothermie-Zentrum Karlsruhe" einzurichten. Bisher sind folgende Partner beteiligt:

Im Juli 2008 wurde der Verein „Geothermie-Zentrum Karlsruhe e.V.” gegründet.

Anfang November 2009 wurde bekannt, dass das „Landesforschungszentrum für Geothermie“ nach Karlsruhe kommt. Die Federführung liegt beim KIT, weitere Universitäten im Land Baden-Württemberg sollen zuarbeiten. Eine Anschubfinanzierung von 900.000 Euro für die kommenden drei Jahren ist geplant.[1]

Bruchsal

Im Januar 2008 wurde in Bruchsal der Grundstein für das erste Geothermie-Kraftwerk in Baden-Württemberg gelegt. Projektinhaber sind die Stadtwerke Bruchsal. Das ganze ist ein Testprojekt, um die Wirtschaftlichkeit von Erdwärme für die Stromerzeugung zu untersuchen. An den Baukosten von rund 17 Millionen Euro beteiligt sich die EnBW mit etwa 6,5 Millionen Euro.

Am 18. Dezember 2009 ging das Kraftwerk mit einer Leistung von 550 Kilowatt Strom an den Start.[2] Es soll zunächst nur Strom erzeugt werden. In einem zweiten Schritt sollen mit der Abwärme auch Häuser beheizt werden.

Förderprogramm der Stadtwerke Karlsruhe

Der Bau von Geothermie-Anlagen wird von den Stadtwerken Karlsruhe je nach Leistung mit bis zu 3.000 Euro unterstützt. Gefördert werden elektrische oder gasbetriebene Pumpen von Privathaushalten, Kommunen und Gewerbetreibenden im Versorgungsgebiet des Unternehmens. Der Fördertopf ist begrenzt.

Elsass

Soultz-Haut-Rhin, auch "Soultz-sous-Forêts", liegt etwa auf halber Strecke zwischen Weißenburg und Hagenau. Hier wird ein europäisches Geothermie-Projekt auf der Basis der HDR-Technologie (Hot Dry Rock) durchgeführt.

Veranstaltungen

Für November 2010 ist in Karlsruhe der Geothermiekongress 2010 und die geoENERGIA 2010 (Geothermiemesse für tiefe und oberflächennahe Geothermie) geplant.

Siehe auch

Kraftwerk, Erdgeschichte

Weblinks

Fußnoten

  1. Presseinformation KIT 2009_119_Landesforschungszentrum fuer Geothermie in Karlsruhe vom 5. November 2009
  2. http://www.ka-news.de/wirtschaft/karlsruhe/Karlsruhe-Energie-Geothermie-Kraftwerk-EnBW;art127,322323