Datei:Text AZJ4X1895 Baer.jpg

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Originaldatei(550 × 650 Pixel, Dateigröße: 134 KB, MIME-Typ: image/jpeg)

Beschreibung: Ausschnitt aus der Allgemeinen Zeitung des Judentums (AZJ) vom 4. Oktober 1895 mit einem Brief (vom 19. September 1895) des ehemaligen Leibgrenadiers Heinrich Baer aus Graben zum Deutsch-Französischen Krieg (1870/’71) und mitabgedruckter Anlage (= Auszug aus den „Anhaltspunkten zum Unterricht über vaterländische Geschichte“, Karlsruhe 1888) dazu.
Quelle: Datei Graben AZJ 04101895.jpg auf www.Alemannia-Judaica.de/graben_synagoge.htm
Urheber: unbekannt [Verfasser des Textes ist Heinrich Baer, Graben]
Aufnahmedatum: 4. Oktober 1895 [Zeitpunkt der Reproduktion (Scan oder abfotografiert) unbekannt]
Andere Versionen:
Lizenz:
PDicon.png Die Schutzdauer für dieses Bild ist höchstwahrscheinlich nach den Maßstäben des deutschen Urheberrechts abgelaufen, die Datei wird deshalb als gemeinfrei („public domain“) behandelt.

Achtung: Diese Annahme ist eine Vermutung und liegt in der Verantwortung des Hochladenden. Sollten Sie Rechte am Original haben, wenden Sie sich bitte an den im Impressum genannten Kontakt, oder sprechen Sie den Hochladenen (siehe unten) direkt an.

Merkmal: Das Werk ist älter als 100 Jahre und ein Rechteinhaber nicht zu ermitteln.

Text

    Ich stand während des Feldzuges 1870/71 als Gemeiner beim
1. Bad. Leib=Grenadier=Regiment, 12. Kompagnie (Garnison Karlsruhe).
Bei meiner Kompagnie dienten neun Juden, von denen drei Aus=
zeichnungen erhielten, einer den Zähringer Löwen=Orden mit Schwertern,
einer das Eiserne Kreuz 2. Klasse und ich die silberne Verdienstmedaille
und die badische Friedrich=Militärverdienstmedaille (letztere die höchste
badische Auszeichnung, die wir vor dem Feinde erhalten können)
und zwar mit dem Diplom für allgemeine Tapferkeit während des
Feldzuges. In obigem Regiment haben etwa vierzig Juden den Feldzug
mitgemacht und sind etwa dreißig Prozent dekorirt worden.
    In der Regimentsgeschichte bin ich ehrend erwähnt und ich lege
Ihnen als Beleg einen Auszug derselben bei, bestehend in einem kleinen
Heft, das im Schulunterricht gebraucht wird. Daß ich aber auch mit
den Herren Antisemiten nicht viel Federlesens mache und mir von den=
selben nicht viel gefallen lasse, werden Sie aus den beiliegenden Flug=
blättern ersehen, die ich seinerzeit herausgab, als ich von den Herren
ohne allen Grund in gemeinster Weise angegriffen wurde.                                              
                                          Hochachtungsvoll  
   Graben (Baden), 19. September.               Heinrich Baer.
In den „Anhaltspunkten zum Unterricht über vaterländische Ge= schichte“ (Karlsruhe 1888) heißt es Seite 27: „Einer der Kühnsten war Grenadier Baer (aus Graben). Da ihm ein Granatsplitter sein Gewehr aus der Hand geschlagen, führte er ein Chassepotgewehr. Zwei Franzosen, welche er beim Sturm auf der Bahnlinie persönlich gefangen, mußten ihm die nöthige Munition sammeln und zutragen. Gehen die Patronen auf die Neige, so ruft Baer zum allgemeinen Gaudium immer wieder mit drollig höflicher Geberde: Allons, Messieurs, des cartouches! Dienst= eifrig springen stets von Neuem die Beiden herbei.“

Anmerkung: Für ein „moderneres“ Transkript, ohne Zeilenumbruch und die Schreibweisen der heutigen Rechtschreibung angepasst siehe www.Alemannia-Judaica.de/graben_synagoge.htm#Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde

Weblink

Dateiversionen

Klicken Sie auf einen Zeitpunkt, um diese Version zu laden.

Version vomVorschaubildMaßeBenutzerKommentar
aktuell18:41, 13. Okt. 2010Vorschaubild der Version vom 18:41, 13. Okt. 2010550 × 650 (134 KB)LGR109 (Diskussion | Beiträge)Ausschnitt aus der AZJ vom 4.X.1895: Brief des ehem. Leibgrenadiers Heinrich Baer, Graben, zu 70/71 – Quelle: www.Alemannia-Judaica.de/graben_synagoge.htm {{Bild-PD-alt-100}}

Die folgenden Artikel benutzen dieses Bild: