Datei:Tafel Gräberfeld Heidelburg 20130105.jpg

Beschreibung:	Die Infotafel, die am 17. Oktober 2012 eingeweiht wurde und über das ehemalige Gräberfeld auf dem Flurstück „Heidelburg“ im Nordwesten der Gemarkung des Stadtteils Neureut Auskunft gibt. In dem Gebiet waren im 6. und 5. Jahrhundert vor Christus Grabhügel angelegt worden. Sie waren frühkeltisch und datieren in die späte Hallstattzeit. Das Gebiet wurde auch im 2. und 3. Jahrhundert nach Christus als Gräberfeld verwendet.
Quelle:	eigene Aufnahme
Urheber:	AD KA
Aufnahmedatum:	05.01.2013
Andere Versionen:	keine
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Standort:	Dieser Ort im Stadtplan: OpenStreetMap-Karte (49°3'59.29" N 8°21'50.08" O) Karlsruher Onlinestadtplan Yellowmap-Stadtwikiplan

Text

Das vorgeschichtliche Gräberfeld in Flur
„Heidelburg“ in Karlsruhe Neureut

In den 1990er Jahren bemerkte man auf Luftbildern
auffällige kreisförmige Strukturen, die sich als
Bewuchsmerkmale im heranreifenden Getreide auf der
höchsten Stelle des Kiesrückens im Tiefgestade
abzeichneten. Dies war ein erster Hinweis auf das
Vorhandensein eines heute völlig verebnten,
vorgeschichtlichen Grabhügelfriedhofs, von dem sich nur
noch die im Untergrund vorhandenen Hügelbe-
grenzungen in Form verfüllter Kreisgräben und die
Grabgruben auf diese Weise abzeichnen.

Der Flurname „Heidelburg“ mag hier zusätzlich als
Hinweis zu werten sein, dass sich die Neureuter schon
früher - vielleicht als die Hügel noch sichtbar waren -
Gedanken über den Platz gemacht haben und hier
Zeugnisse aus vorchristlichen „heidnischen“ Zeiten
vermuteten.

Im Vorfeld der Verlegung einer überregionalen Gas-
pipeline wurden 2007 vom Landesamt für Denkmalpflege
Grabungen im Trassenbereich vorgenommen. Dabei
konnten erstmals Gräber aus keltischer Zeit dokumentiert
werden. Die gefundenen Beigaben, Ringschmuck und
Trachtenbestandteile aus Bronze, datieren die Gräber in
die so genannte Hallstatt- und frühe Latènezeit,
etwa das 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. - vermutlich ist der
Friedhof in dieser Zeit angelegt worden. Es kamen bei
den Grabungen aber auch Bestattungen aus römischer
Zeit, dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. zum Vorschein.
Offenbar wurden die Grabhügel 700 Jahre nach ihrer
Errichtung wieder als Friedhof genutzt.
2011 wurde das Gelände aus der landwirtschaftlichen
Nutzung genommen. Die Bewirtschaftung als Grünland
sichert die Erhaltung der archäologischen Denkmäler im
Untergrund.

Ortsverwaltung Neureut     Baden-Württemberg
                           Regierungspräsidium Karlsruhe
                           Referat Denkmalpflege