Datei:Rede Stiftungsfest Militärverein Mühlburg 1896.png

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Beschreibung: Rede von Großherzog Friedrich I. bei dem Stiftungsfeste des Militärvereins Mühlburg am 7. Juni 1896
Quelle: aus dem Buch Großherzog Friedrich I – Reden und Kundgebungen 1852-1896, herausgegeben von Dr. Rudolf Krone, Freiburg im Breisgau 1903.
Urheber: unbekannt
Aufnahmedatum: Buch von 1903, Bild erstellt 2010
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Text

Rede
bei dem 25jährigen Stiftungsfest des Militärvereins Mühlburg,
verbunden mit dem Kriegertage des Hardtgau-Verbandes, in Mühlburg
7. Juni 1896.

Ehrfurchtsvoll empfangen von den Spitzen des Militärvereins-Verbandes fuhr der Großherzog zu einem auf dem Festplatz errichteten Pavillon, wo die Vorstellung der Behörden u. s. w. stattfand. Nach dem Vorbeimarsch der Vereine sammelten diese sich um den Pavillon. Der Gauverbandsvorsitzende, Karcher, hielt die Festrede und der Präsident des Militärvereins-Verbands, General der Infanterie Freiherr Röder von Diersburg, begrüßte namens des Landesverbands. Sodann wurden den Vereinen von Mühlburg und Graben die vom Landesherrn gestifteten Erinnerungsmedaillen übergeben und an die Fahnen geheftet. Zum Schluß dieses Festaktes ließ der Großherzog die Vereine nahe herantreten und sprach:

Nachdem Sie, meine Freunde und Kameraden, von Ihrem Vorstande begrüßt, ermahnt und belehrt worden sind, liegt es mir noch am Herzen, zunächst dem Stadtteil Mühlburg und dem Verein Mühlburg dafür, daß er mich eingeladen, an Ihrem Feste teilzunehmen, herzlichen Dank zu sagen. Es konnte mir nichts Erwünschteres begegnen, als die 25jährige Feier mit Ihnen zu begehen. Sehen wir doch in der Bezeichnung „25 Jahre" auf eine Zeit zurück, in der Ihre Kameraden, die zum Teil noch unter Ihnen sind, gekämpft haben und ihre Pflicht mit Treue und Hingebung dem Vaterlande gewidmet.

Diese Erinnerung führt uns in eine Zeit zurück, in der Kaiser Wilhelm I. an der Spitze des Heeres das Beispiel der Hingebung selbst gegeben hat und durch tüchtige Männer in einer Weise unterstützt worden ist in der Aufgabe der Verteidigung des deutschen Vaterlandes, wie sie in der Geschichte wohl nur selten wiederzufinden ist. Es ist Ihre Pflicht, die Erinnerung an diese Zeit zu ehren und sie der Nachwelt als ein Beispiel hinzustellen, dem nachzustreben ist.

Viele unter Ihnen, meine Freunde, werden durch ihren Unterricht wohl auch erfahren haben, daß die Tugenden der Hingebung, der Treue, der Ausdauer, der Tapferkeit in unserer Geschichte weit zurückreichen. Ich will Ihnen nur einige Namen nennen, die Ihre Erinnerungen sofort erfüllen werden mit dem Gefühl der Ehrfurcht, der Liebe und Dankbarkeit. Gedenken wir nur dessen, was ein Friedrich der Große geleistet hat mit einem kleinen, aber tapferen Heere, was er durch Hingebung selbst geleistet dadurch, daß er danach trachtete, seinem Heere die Kraft zu geben, durch die allein etwas Tüchtiges geleistet werden konnte. Ich erinnere ferner an Erzherzog Karl, den tapferen großen Helden, der Glück und Unglück erfahren und unter allen Umständen treu geblieben ist in der Treue und Hingebung an seine Aufgabe; damals schon in dem Gedanken vaterländischer Gesinnung an ein Reich. Gehen wir noch weiter, ich erinnere an Blücher, Gneisenau und sonstige große Männer, die dem Vaterlande ersprießliche Dienste geleistet.

Das Ziel und den Gipfelpunkt jedoch erreichte unser großer Kaiser Wilhelm I. durch seine Demut und Hingebung ohne gleichen an das hohe Amt, von dem er ganz erfüllt war, daran, meine Freunde, wollen wir festhalten, das gereicht uns zum Vorbild und den folgenden Generationen zur Mahnung, zu lernen; ich sage zu lernen, denn es muß alles gelernt, es muß alles gelehrt werden. Meine Mahnung an Sie geht dahin: Lehren Sie in diesem Sinne in der Familie, in der Schule, in der Gemeinde; überall müssen Sie lehren, daß die Erinnerung an die Erfolge, die Sie errungen, wach bleibe und Ihre Nachkommen die Wege der Treue einschlagen, um das zu erhalten, was mit so vielem Blute erkämpft. Dieses festzuhalten, soll allezeit unsere Aufgabe sein. Ich weiß, daß ich in Ihrem Herzen lese, wenn ich Sie auffordere, diesem Gelöbnis in einem Hurrah auf unsern Kaiser Ausdruck zu verleihen. Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. Hurrah, Hurrah, Hurrah!

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