Budo-Club Karlsruhe (Judo)

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Die Judo-Abteilung ist die größte Abteilung im Budo-Club Karlsruhe e.V.

Geschichte

Die Geschichte des BCK von 1953 bis 1968: 1. KJKC

Am 2. Juni 1953 wurde der Karlsruher Judo-Club e.V. (KJC) gegründet. Gründungsmitglieder waren mehrheitlich Studenten und Schüler, die seit November 1952 bei Anfänger - und dann auch Fortgeschrittenen- Kursen in der Technischen Hochschule erstmals mit Judo in Berührung gekommen waren. Diese Kurse leitete der aus Sachsen stammende Sportlehrer Werner Pfund, der an der Universität in Heidelberg unterrichtete. Werner Pfund übernahm im neu gegründeten KJC den Vorsitz. Aber nur zweieinhalb Monate später, am 18. August 1953, verunglückte Werner Pfund bei einem Bergunfall im Allgäu tödlich -- ein Schock für seine Judo-Kameraden, ein Schock für den jungen Verein!

Dem technischen Leiter Karl Friedrichs gelang es aber, zusammen mit dem kommissarischen Vorsitzenden Ulrich Rombusch und den anderen Mitgliedern, diese schwierige Situation zu meistern und den Club weiterzuführen.

Probleme gab es natürlich reichlich, Trainingsraum und Matte vorweg. Wurde anfänglich auf dem Bodenbelag eines Boxrings und später auf einer ausrangierten Ringermatte geübt -- schlechte Falltechnik wurde nachhaltig und spürbar bestraft -- konnte der Club dann 1954 eine Judo-Matte von 5 x 5 m Fläche für 1.999,- DM anschaffen. Diese 18 Tatami waren die ersten, die die später weiterhin bekannte Firma Rhode fertigte.

Gürtelprüfungen in jener Zeit waren immer große Ereignisse, auch wenn es nur um gelb oder orange ging. Da es kaum Danträger, also Träger des schwarzen Gürtels gab, kamen die Prüfer von weit her. Wer vom Altmeister und Judovater Alfred Rhode, dem Vorsitzenden des Deutschen Dan-Kollegiums, graduiert wurde, vergaß dies nicht so schnell.

Wichtig war damals dem technischen Leiter Karl Friedrichs vor allem die Vermittlung eines technisch sauberen und guten Judo. Diese Richtung wurde dann auch in späteren Jahren von anderen Trainern verfolgt und über Jahrzehnte zum Markenzeichen des Clubs. Genau so viel Wert legten die Clubverantwortlichen aber auch auf die Weitergabe und Anwendung des Praktizieren eines ganzheitlichen Judo im Sinne des Judo-Begründers Jigoro Kano. Einer, der diesen Weg erfolgreich weiter beschritt, war der aus Köln kommende Student Volker Goertz. Als Haupttrainer des Clubs mit dem Wissen und der Erfahrung seiner Kölner Zeit im Rücken, konnte er technisch-sportlich neue Akzente setzen.

Bei Wettkämpfen und Meisterschaften musste natürlich zunächst viel Lehrgeld bezahlt werden. In Karlsruhe dominierte damals die Judo-Abteilung des Polizei-Sportvereins (PSV), die den Kämpfern des KJC drastisch ihre Grenzen aufzeigte. Der später erstmalige und sich dann wiederholende Sieg über die Mannschaft des PSV markierte deutlich die kämpferische Aufwärtsentwicklung des KJC. Denn bei sportlichen Begegnungen im In- und Ausland, bei Turnieren und Meisterschaften konnten sich jetzt immer öfter Einzelkämpfer und Mannschaften des Clubs auszeichnen. Der erstmalige Gewinn der nordbadischen Mannschaftsmeisterschaft im Jahr 1967 beispielsweise war ein solcher Höhepunkt.

Neben dem Sportlichen brachten sich Clubmitglieder in die Judo-Organisationen auf verschiedenen Ebenen ein und übernahmen dort Verantwortung. Es wurden auch Lizenzen für Kampfrichter und Judo-Lehrer auf Landes- und Bundesebene erworben. In Würdigung ihrer persönlichen Entwicklung, aber wesentlich wegen ihrer Verdienste um die Fortentwicklung und Verbreitung des Judo wurden viel später mehrere aus dem KJC hervorgegangene Judoka mit der Verleihung von hohen Dan-Graden, allen voran Günter Jörg mit dem 8. Dan, geehrt.

Der Beitritt einer größeren Gruppe von Karateka zum KJC im Mai 1966 erweiterte dessen sportliches Spektrum. Die Bedeutung dieser Veränderung wurde im Januar 1967 in einer Namensänderung des Clubs berücksichtigt. Er hieß fortan 1. Karlsruher Judo- und Karate-Klub e.V. (1. KJKC).

Die erfolgreiche sportliche Entwicklung fand ihre Parallele im administrativen und organisatorischen Bereich. Sie gipfelte unter dem 1. Vorsitzenden Günter Jörg im September 1968 in die Fusion von 1. KJKC und Kodokan Karlsruhe e.V. zum Budo-Club Karlsruhe e.V. (BCK). Der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die den BCK für lange Jahre an der Spitze Badens und auch an führender Stelle auf noch höherer Ebene sah.


Die zweite und jüngere Wurzel des BCK: Der Kodokan Karlsruhe e.V. (1962 - 1968)

Anfang 1962 in Karlsruhe eröffnete der aus Frankfurt am Main kommende mehrfache Europameister, Deutsche und Internationale Deutsche Meister, sowie spätere Bundestrainer Heiner Metzler den Judo-Club Kodokan Karlsruhe e.V. Durch sein Training reifte bald eine Erfolg versprechende junge Schar von Wettkämpfern heran.

Unter Metzlers Anleitung übten hier auch Judoka aus anderen Vereinen, zum Teil in Doppelmitgliedschaft, die sich aus der reichen Wettkampferfahrung Metzlers eigene Fortschritte erhofften.

Wesentliche Verstärkung für den Kodokan Karlsruhe kam von außerhalb durch die Judoka Fritz Rudat und Horst Alpers. Zusammen mit Kämpfern wie Carmelo Calvano, Michael Sziedat, Martin Balog, Norbert Nolte, Klaus Siegel und Toni Strumbel entstand eine Mannschaft, die sich bald in der badischen Spitze etablierte.

Mit dem Weggang von Heiner Metzler, der zunächst einem Ruf als Sportlehrer zur Bundeswehr in Hammelburg folgte, übernahm Norbert Nolte 1967 den Vorsitz im Kodokan Karlsruhe. Heiner Metzler, das sei hier noch angemerkt, wurde später einer der erfolgreichsten Bundestrainer der Männer im Deutschen Judobund.

Um den Kodokan Karlsruhe wirtschaftlich abzusichern, konnte eine Kooperation mit der Europäischen Schule in Karlsruhe eingegangen werden, die dem Kodokan einen enormen Mitgliederzuwachs im Jugendbereich einbrachte.


Der Budo-Club Karlsruhe seit der Fusion von 1968

Unter der Führung von Norbert Nolte gelang am 21. September 1968 auch die Fusion der beiden kampfstärksten badischen Judo-Vereine, des 1. Karlsruher Judo- und Karate Club und des Kodokan Karlsruhe zum heutigen Budo-Club Karlsruhe.

Im darauffolgenden Jahr trug die Fusion durch den Aufstieg in die damals neugeschaffene Judo-Bundesliga erste Früchte. Über ein Jahrzehnt kämpfte der Budo-Club Karlsruhe in dieser höchsten Kampfklasse um vordere Plätze, bevor sie freiwillig aus Kostengründen ausschieden.

1987 erfolgt der Wiederaufstieg in die höchste Klasse. Mit der Gründung einer Frauen-Bundesliga 1991 gelang dem BCK der Aufstieg in diese. 1993 folgt der bisherige Höhepunkt der BUndesligageschichte des BCK. Er ist jeweils mit einem Männer- und Frauenteam in der 1. als auch 2. Liga vertreten. 1994,1995 und 1996 wird das Frauenteam jeweils Tabellendritter. Aus Kostengründen verabschiedet sich der BCK Ende 1996 wieder aus der Judobundesliga. Erst 2006 kehrt mit der Frauenmannschaft ein BCK-Team wieder auf Bundesebene zurück in die 2. Liga. Die Männermannschaft folgt nach dem Gewinn der Regionalliga 2007.