Badische Landesbibliothek/Bibliotheksgebühren

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Die Badische Landesbibliothek erhebt für die allgemeine Benutzung keine Gebühren, also keine Ausweis- und Leihgebühren.[1]

Einführung von Benutzergebühren

In seinem Bericht 2006 schlägt der Rechnungshof Baden-Württemberg vor, bei den Landesbibliothek Leihgebühren einzuführen. Dadurch kann die Zahl der Ausleihen, die Arbeitszeit benötigen, gesenkt werden und etwa 500.000 € pro Jahr im Land zusätzlich eingenommen werden.[2]

Am 26. Januar 2009 veröffentlich die BLB auf ihre Webpräsenz, dass es zu „Benutzergebühren“ kommen könnte, gibt aber noch keine Details bekannt.[3]

Die Gebühren sollen sich auf 30 € für eine Jahreskarte bzw. 8 € für eine Drei-Monats-Karte belaufen, Sozialhilfeempfänger und Studenten bekommen eine Ermäßigung.  (Beleg fehlt)

Nach einem Artikel in den BNN vom 11. März 2009 sind die Benutzergebühren i.H.v. 30 Euro/Jahr beschlossene Sache, nur wann diese eingeführt werden, ist noch nicht klar. „Gebühr sollen zunächst alle Nutzer ab 18 Jahren für Ausleihe und Internet-Nutzung entrichten. Zivil- oder Wehrdienstleistende, Arbeitslose und Hartz-IV-Empfänger entrichten die Hälfte, Schüler, Studenten und Auszubildende zahlen nichts.” Auch wofür das Geld ausgegeben werden soll, und ob dadurch die BLB eine weitere Personalstelle bekommt, ist ungewiss.

Im Vergleich: elf von den anderen Landesbibliotheken verlangen eine Jahresgebühr von fünf bis 20 Euro, die anderen zwölf verlangen nichts.

Ende April schreibt die BLB auf ihrer Website [4]:

Wie bereits angekündigt, werden die beiden Landesbibliotheken Benutzungsgebühren einführen. Voraussichtlich mit der Veröffentlichung im Gesetzblatt für Baden-Württemberg vom 8. Mai 2009 wird die geänderte Bibliotheksgebührenverordnung in Kraft treten....

Protest gegen Benutzergebühren

Nach der Veröffentlichung gegen zahlreiche Beschwerde-E-Mails beim Kommissarischen Direktor Dr. Rüdiger Schmidt ein[5], der – wie auch der Direktor der württembergischen Landesbibliothek (WLB) – allerdings nur die Vorgaben aus dem Wissenschaftsministerium von Prof. Frankenberg (CDU) umsetzt.[6][7]

„Bildung ist ein teures Gut“ kommentiert das Karlsruher Stadtblog die Idee, mit Gebühren die Ausleihaktivitäten zu reduzieren.[8]

Kritisch sieht das Vorhaben neben anderen auch der 2008 neu gegründete Karlsruher Bildungsverein – dessen einziger Zweck in „freiem Zugang zur Bildung“ besteht.[9]

Bei den Stadträten Karlsruhes spricht sich die FDP für die Gebühren aus, während CDU und KAL noch schweigen und Grüne, SPD und die Linke sie ablehnen.[10]

Am 9. Februar 2009 wendet sich die Arbeitsgemeinschaft „Schriftsteller in ver.di“ gegen die Nutzungsgebühr bei Landesbibliotheken in Stuttgart und Karlsruhe und sieht die Gefahr von Stellenabbau und Schließung einer Landesbibliothek bei Rückgang der Ausleihen.[11]

Weblinks

Fußnoten