Schlosshotel Bühlerhöhe

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Die in diesem Artikel beschriebene Gaststätte, Örtlichkeit, das Unternehmen oder die Einrichtung besteht nicht mehr in der beschriebenen Form.
Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte.
Schlosshotel Bühlerhöhe von der B500 aus gesehen
Eingang zum Schlosshotel Bühlerhöhe in 2012
Luftbild

Das Schlosshotel Bühlerhöhe war ein 5-Sterne-Hotel in Bühl mit 90 Zimmern, das am 31. August 2010 geschlossen wurde. Teilweise wurde es vorübergehend Mitte Mai 2012 wiedergeöffnet: Café und Tagesterrasse waren zu diesem Zeitpunkt tagsüber zugänglich.

Geschichte

Das schlossartige Gebäude wurde zwischen 1912 und 1914 nach Plänen des Architekten Wilhelm Kreis (1873–1955)[1] erbaut. Generalswitwe Hertha Isenbart (1871–1918)[2] ließ es als Denkmal („Vielen zur Genesung / Einem zum Gedächtnis“) für ihren 1908 verstorbenen zweiten Mann, Generalmajor a.D. Wilhelm Isenbart, errichten; das Gebäude sollte Kaiser Wilhelm II. als „General-Isenbart-Offiziers-Genesungsheim“ übergeben werden. Zusätzlich ließ sie ein Sanatorium bauen. Doch der Erste Weltkrieg zerstörte die Pläne und die Witwe nahm sich Anfang Juli 1918 in Baden-Baden das Leben. Das Sanatorium wurde zur Max Grundig Klinik und das Genesungsheim von ihren Erben an einen privaten Investor verkauft, der es zu einem Kurhaus umbauen ließ. Dieses Konzept war lange Zeit erfolgreich: unter anderem[3] war das Haus in den 1950er Jahren Ferienziel vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer.

Anfang der 1980er gab es finanzielle Schwierigkeiten und einen Investitionsstopp. 1986 kaufte der Industrielle Max Grundig[4] das Kurhaus. Er ließ es zum Hotel umbauen; ein neuer Bettentrakt entstand. Am 25. Juni 1988 wurde das nun Schlosshotel genannte Kurhaus eingeweiht. Max Grundig jedoch starb kurz darauf, und die Max-Grundig-Stiftung verkaufte das Anwesen an Dietmar Hopp. Betrieben wurde es zunächst von Astron Hotels, die 2002 in der NH-Gruppe aufging. Als sich diese 2005 vom Direktor Reto Schumacher trennten, gab es die ersten Konflikte zwischen Eigentümer und Betreiber.

Zur Fußballweltmeisterschaft 2006 nahm die englische Mannschaft auf der Bühlerhöhe Quartier (die Frauen der englischen Nationalspieler logierten in Brenner's Parkhotel).

Das Hotel wurde ab 2002 vom spanischen Konzern „NH Hoteles“ betrieben. Hinter der Eigentümergesellschaft stand bis Anfang Juli 2010 der Mitbegründer der SAP AG, Dietmar Hopp, der es an eine Investorengruppe (Anna Maria Vermögensverwaltung GmbH mit Sitz in Baden-Baden) verkauft hat[5]. Im Zuge dessen wurde bekannt, dass das Hotel zum 31. August 2010 geschlossen wird; der Vertrag zwischen Betreiber und Eigentümer wurde aufgelöst.

Nachdem im Mai 2013 aufgrund offener Rechungen der Strom abgestellt wurde und die Vermögensverwaltung noch 14,5 Millionen Euro schuldete, stellte Dietmar Hopp Mitte 2013 einen Insolvenzantrag. Am 11. Dezember 2013 wurde ein neuer Investor aus Kasachstan für das Luxushotel zusammen mit dem benachbarten Plättig Hotel sowie der Villa Stroh und dem Schloss Seelach gefunden: die Bühlerhöhe Castle Invest GmbH mit Sitz in Baden-Baden.

Literatur

  • Ulrich Coenen[6]: Bühlerhöhe. Das Schloss im Schwarzwald von Wilhelm Kreis, 1. Auflage, Baden-Baden 2004 ISBN: 3-928813-13-7
  • derselbe: Bühlerhöhe und Stupinigi. Filippo Juvarras Jagdschloss als Vorbild für das neubarocke Denkmal von Wilhelm Kreis, in: Die Ortenau, 82. (2002), Seiten 243 – 276
  • Werner Philipps: Schloß Bühlerhöhe: die Schöpfung Hertha Schottländers, in: Heimatbuch Landkreis Rastatt 1997, Seiten 177 – 184

Adresse

Schwarzwaldhochstraße 1
77815 Bühl
Telefon: (0 72 26) 55 - 0
Telefax: (0 72 26) 55 - 7 77
E-Mail: info(at)buehlerhoehe.de

Dieser Ort im Stadtplan:

Bus-Signet.png  nächste Bushaltestelle: Bühlerhöhe/Plättig  

Weblinks

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Wilhelm Kreis“
  2. Eintrag „Schottländer, Herta“ (Identifikations-Nr. 337400) in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg
  3. zu weiteren bekannten Gästen aus der Politik siehe: „Politische Prominenz auf der Bühlerhöhe“ von Andreas Klotz in: „Badische Heimat“, 87. (2007) Seiten 601 – 605
  4. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Max Grundig“
  5. swr.de: „Hopp verkauft Luxushotel Bühlerhöhe”
  6. Veröffentlichungen von Ulrich Coenen in der Landesbibliographie Baden-Württemberg